Samstag, 23. Oktober 2021

So scheissen die Massnahmengegner auf die Demokratie!

Eine Demokratie basiert im Wesentlichen auf politischer Gleichheit und Beteiligungsrechten der erwachsenen Bevölkerung. Die direkte Demokratie, wie wir sie in der Schweiz kennen geht sogar  weiter, da die Beteiligungsrechte sich nicht auf die Wahl des Parlaments beschränkt. In der Schweiz hat das Volk weiter reichende Rechte in Form von Referendum und Initiative. Mit diesen Rechten können wir bspw. neue Gesetze vorschlagen resp. verhindern.

Damit eine solche Demokratie funktionieren kann, gehört aber auch dazu, dass wir uns den Mehrheitsentscheiden fügen, ob wir nun damit einverstanden sind oder nicht. Es kann vorkommen, dass beinahe die Hälfte der (wählenden) Bevölkerung mit einem Entscheid nicht einverstanden ist, aber auch dann müssen wir diesen akzeptieren und respektieren. Schon oft ist es uns allen so ergangen und damit müssen wir nunmal leben. Angesichts der aktuellen Situation, erhitzen sich die Gemüter aber offenbar mehr als sonst, denn auf einmal sind wir alle davon betroffen.

Wenn nun aber jede Bürgerin und jeder Bürger anfängt, anfängt selbst zu entscheiden, welche Gesetze sie einhalten und welche nicht, widerspricht das jeder demokratischen Grundlage. Ob es nun um Regeln, wie die Maskenpflicht im öffentlichen Verkehr oder um weiterreichende Regulierungen geht, so gibt es die genannten Wege, wie man dagegen vorgehen kann. Wer sich aber nicht an geltende Regeln hält, verhält sich gesetzeswidrig und kann resp. sollte gebüsst werden.

Dass jüngst diverse Mitglieder unserer Bevölkerung gar Gewalt anwenden, um sich gegen geltende Massnahmen zu wehren oder sie nicht einhalten zu müssen, hat nichts mit Demokratie zu tun, sondern am ehesten mit Chaos und Anarchie. Die extremen Massnahmengegner scheinen der Meinung zu sein, dass unsere Exekutive mit ihren Entscheiden gegen unsere Verfassung verstösst und sie deshalb zu diesen Schritten "gezwungen" werden. Nun, selbst wenn wir diese (für mich absolut absurde) Meinung vertreten sollten, so haben wir doch bereits im Kindergartenalter gelernt, dass wir selber nicht aus dem Schneider sind, weil Fritzchen das ja auch gemacht hat.

An den Demonstrationen der jüngsten Vergangenheit sehen wir immer primitivere Propaganda, welche unsere Regierung mit einer Diktatur gleichsetzt oder Vergleiche mit der Naziherrschaft heranzieht. Dabei vergessen die Leute wohl gerne, dass wir im September 2013 das revidierte Epidemiengesetz für genau solche Situationen angenommen haben. Ferner wurde im Juli dieses Jahres auch das Covid-Gesetz mit einer Mehrheit von 60% angenommen. Wie man nun behaupten kann, es reiche "dem Volk" und "das Volk" habe genug, scheint daher vollkommen an den Haaren herbeigezogen. Nun, für einen Teil des Volkes scheint dies zu stimmen, aber eben auch nur für einen Teil. Die Vergleiche mit der Nazi-Herrschaft banalisieren indes einer der grössten Völkermorde der Geschichte auf primitivste Art und Weise.

Am 28. November stimmen wir über eine Erweiterung des Covid-Gesetzes ab, da das Referundum ergriffen wurde. Mit der Annahme dieser Anpassung stellen wir sicher, dass weiter Finanzhilfen ausgesprochen werden können, insbesondere für Betroffene, die bis dahin keine oder zu wenig Unterstützung erhalten haben. Ferner enthält die Erweiterung die gesetzliche Grundlage für ein Contact Tracing, das den nötigen Datenschutz gewährleistet. Letztlich sollen mit der gesetzlichen Grundlage für das Covid-Zertifikat bspw. Schliessungen wie im Frühling 2020 verhindert werden. All dies bedeutet dabei nicht, dass die Zertifikatspflicht weiter bestehen wird, wenn die Situation dies nicht mehr erfordert. Das Gesetz repräsentiert viel mehr die Notfallapotheke, welche man ja auch nicht erst besorgt, wenn der Unfall bereits passiert ist.

Freitag, 8. Mai 2015

Eine interessante kulturelle Erfahrung

Am Donnerstag, 23. April 2015 bin ich zum ersten Mal nach Algerien gereist. Ich reiste in das Land in dem mein Vater geboren ist und in dem er nach seiner Kindheit in Marseille 12 Jahre lang gelebt hat. Schon als kleines Kind habe ich anscheinend davon gesprochen, dass ich dieses Land gerne erleben würde. Dann kam der Krieg und die politischen Verhältnisse blieben im Anschluss lange schwierig. Daher hat die Erfüllung dieses Kindheitstraums leider etwas länger gedauert.

Algier ist eine wunderschöne Stadt. Ich war überwältigt davon wie sauber die Stadt ist, wie gut gepflegt und wie freundlich und offen die Menschen sind. Auch wie modern der Ort scheint, hat nur wenig damit zu tun wie ich mir ihn ursprünglich vorgestellt hatte. Und im Vergleich mit allen anderen nordafrikanischen Orten, die ich bis dato kannte ist Algier natürlich absolut untouristisch. Dadurch lässt es sich in der Stadt und sogar in der Altstadt problemlos und vollkommen friedlich spazieren und die Umgebung erkunden.

Und dann war da natürlich noch diese Hochzeit meines Cousins, den ich beim Besuch in Algier zum ersten Mal getroffen habe. Eine Hochzeit, bei welcher er gemäss eigenen Aussagen, die Tradition etwas modernisiert habe. Aber genug der langen Worte, geniesst die Eindrücke selbst!

Dienstag, 2. September 2014

Zürcher Casino lässt keine MS-kranken rein!!!

Es geschah an diesem ganz gewöhnlichen Dienstagabend. Wir genossen gerade unser Feierabendbier, resp. einen Tallisker Whiskey, während wir erfuhren dass unser geschätzter Arbeitskollege und treuer Kumpane seinen Grossvater verloren hat nachdem am Vorabend einer seiner besten Kumpels aus noch ungeklärten Gründen Bekanntschaft mit den Eisenbahngeleisen gemacht hat und wohl übelstes Glück hat, dass er überhaupt noch lebt. Nur selbstverständlich, dass man in dieser Situation etwas Zeit damit verbringt, das Gespräch mit ihm über diese Ereignisse zu suchen, um die Verarbeitung dessen in die Wege zu leiten. Das Gespräch dauerte einige Stunden.
Nach einiger Zeit allerdings wollte der Kollege indes allein gelassen werden wollte und wir beschlossen, unser Gespräch zu zweit im Casino Zürich zu Ende zu führen. Rein ins Taxi, raus aus dem Taxi, Rolltreppe hoch und zur Kasse:
 „Grüezi“
„Sie müssen die Tasche abgeben.“
„Sollen wir zuerst bezahlen und dann abgeben oder umgekehrt?“
 „Zuerst abgeben.“
„OK“
 Die Tasche abgegeben kam aber bereits der Türsteher auf uns zu und wies uns darauf hin, dass wir nicht ins Casino rein dürften. Die Frage nach dem „Weshalb?“ lässt sich an dieser Stelle wohl kaum vermeiden. Die Antwort (erstaunlicherweise?) lautete:
„Wir lassen keine angetrunkenen Gäste rein“.
Die interessante Frage meinerseits war aber weshalb der breit gebaute Mensch wohl dachte, dass wir wohl betrunken wären… Immerhin war ich ja schon etliche Male in dem Lokal, und das schon in weit üblerem Zustand. Ich konnte ahnen weshalb…
„Woraus schliessen sie, dass wir angetrunken sind, aufgrund meiner Ausdrucksweise oder aufgrund der Bewegungen meines Kollegen der drei Meter hinter mir steht?“.
Der imposante Türsteher zeigte ohne etwas zu sagen und ohne eine Miene zu verziehen auf meinen Kollegen. Ich wollte ihm daraufhin erklären, dass mein Kollege leider an Multipler Sklerose leidet und sich nicht anders bewegen kann. .. Es erstaunt wohl kaum, dass dies kaum jemand ernst genommen hat, es den Manager kein Bisschen interessiert hat und niemand wohl je in Erwägung gezogen hätte, diese Aussage auch nur im Geringsten bezüglich der Wahrheit zu überprüfen. Denn es ISTwahr!
Den Rest kann man sich denken. Das Gespräch mit dem Manager hat nur dazu geführt, uns zu bestätigen, dass der Türsteher immer Recht hat!!!

Und noch ganz nebenbei: Die Gratis-Karten, die wir für den nächsten Besuch erhalten haben, könnt ihr euch gerne irgendwo hinstreichen!